Joint project
Funder: German Research Foundation
Period: 2010-2012
URI: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/183033768
Detailed description:
Das Teilprojekt fragt nach der Rolle der Literatur im Konfliktraum zwischen Gesellschaft und Gewaltverbünden, bei der Diskussion und Entfaltung der gemeinschaftsbildenden oder -sprengenden Potenz von Gewalt, speziell in der Zeit vor der Herausbildung eines freien Buchmarkts. Untersucht werden literarische Strategien der Wertung, Stilisierung oder Rechtfertigung von Gewaltverbünden sowie des Experimentierens mit virtueller Gewalt. Eine auf der Grundlage von Close reading und unter der Beachtung von Rhetorik und Narratologie, Wirkungsästhetik, Gattungspoetik und Intertextualität durchgeführte Textanalyse steht hierbei neben der historischen Kontextualisierung der Texte, die auch nach Entstehungs- und Rezeptionsbedingungen einer Literatur fragt, welche Gewaltverbünde in Innen- oder Außensicht thematisiert. Es interessieren die intendierte Zielgruppe, die Performanz und die Wirkungsästhetik von Texten, die insbesondere ein zuhörendes Publikum dazu zwingen, sich zu den vorgetragenen Gewaltdarstellungen zu positionieren, wodurch es auch selbst zu einer Gewaltgemeinschaft (in einem gegenüber dem mehrheitlich in der Forschergruppe vertretenen erweiterten Sinn) werden kann. Das Teilprojekt gliedert sich in zwei Arbeitsvorhaben, die sich primär in ihrer Blickrichtung unterscheiden: Das erste geht von einem konkreten fiktionalen Text aus, der Gewaltgemeinschaften beschreibt, und fragt neben seinen literarischen Kontexten auch nach seinen Bezügen zu außerliterarischen Gewaltgemeinschaften; das zweite geht von einem bestimmten Typ von Gewaltgemeinschaft aus und untersucht deren literarische Überformung in verschiedenen Textsorten.
Coordinating organisation / Consortium Leader
- Bauhaus-Universität Weimar
- University of Giessen
Cooperation partners with funding
- Bauhaus-Universität Weimar
- Herder Institute
- Ruhr University Bochum
- University of Giessen
- University of Kassel