Journalartikel

Sprechen und Schweigen in der Demokratie : Ideale politischer Kommunikation und mediatisierte „Massendemokratien“


AutorenlisteHolland-Cunz, B

Jahr der Veröffentlichung2006

Seiten21-33

ZeitschriftFemina politica: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft

Bandnummer15

Heftnummer2

URLhttps://www.budrich-journals.de/index.php/feminapolitica/article/viewFile/20485/17861

VerlagBarbara Budrich


Abstract

Die wichtigen Ebenen der mediatisierten Kommunikation und der Übersetzung der Ergebnisse in die konventionellen Arenen des Politischen sind Elemente, die im utopischen und theoretischen Feminismus bislang noch zu wenig durchdacht werden. Im Gegensatz zu dem in den vergangenen viereinhalb Jahrzehnten deutlich gewachsenen Verständnis aktiver BürgerInnenschaft (Bedeutung der Zivilgesellschaft, Zunahme der unkonventionellen Partizipation) scheint das kollektive Verständnis demokratischer Kommunikationsformen abgenommen zu haben. Das Zusammenführen von feministischer Demokratietheorie und Kommunikationsforschung könnte ein Weg hin zu ersten Fragmenten einer feministischen Theorie politischer Kommunikation sein. Ausgehend von Hannah Arendts Betrachtung der politischen Öffentlichkeit als Raum demokratischer Macht und Freiheit zeichnet der Artikel ein Bild heutiger Massendemokratien. Dabei ist festzustellen, dass die öffentliche Kommunikation in liberalen Repräsentativdemokratien eher einer von Medien dominierten, passiven Publikums-Demokratie im Habermasschen Sinne entspricht, einer Demokratie in der die einen sprechen und die anderen zum Schweigen verurteilt sind. Also das Gegenteil dessen was Barbers „starke Demokratie“ ausmacht, in der spezifische institutionelle Verfahren – wie etwa Volksabstimmungen, interkommunikative Kommunikationsformen – dafür sorgen, dass die partizipatorischen Chancen aller BürgerInnen realisiert werden können. Das anspruchsvolle Bild aktueller demokratischer Öffentlichkeit(en), das Fraser und Benhabib konturieren – Pluralisierung, Heterogenisierung, „Prozeduralisierung„ und Diskursivierung des öffentlichen Raums, seine Unabgeschlossenheit und potenzielle Gefährlichkeit, umkämpfte Grenzziehungen und Grenzkontrollen könnten den Ausgangspunkt einer neu zu skizzierenden feministischen Öffentlichkeits- und Demokratietheorie bilden: einer feministischen Theorie politischer Kommunikation in mediatisierten „Massendemokratien“.




Zitierstile

Harvard-ZitierstilHolland-Cunz, B. (2006) Sprechen und Schweigen in der Demokratie : Ideale politischer Kommunikation und mediatisierte „Massendemokratien“, Femina politica: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, 15(2), pp. 21-33. https://www.budrich-journals.de/index.php/feminapolitica/article/viewFile/20485/17861

APA-ZitierstilHolland-Cunz, B. (2006). Sprechen und Schweigen in der Demokratie : Ideale politischer Kommunikation und mediatisierte „Massendemokratien“. Femina politica: Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft. 15(2), 21-33. https://www.budrich-journals.de/index.php/feminapolitica/article/viewFile/20485/17861


Zuletzt aktualisiert 2025-21-05 um 13:12