Journalartikel

Ausweitung der Versuchszone : Hans Jonas, Jean Baudrillard und die Humangenetik


AutorenlisteAhrens, J

Jahr der Veröffentlichung2001

Seiten57-74

ZeitschriftKultursoziologie

Bandnummer10

Heftnummer2

ISSN0941-343X

VerlagWeltTrends, MedienHaus Babelsberg


Abstract

Wo Kultur aufhört und Biologie anfängt, ist heute immer schwerer zu ermitteln. Die klare Scheidung zwischen Natur und Kultur, dem Körper und dem Selbst ist, wenn nicht schon durch die Natur selbst, so doch durch die Naturwissenschaften überholt worden. Die Biowissenschaften haben sich neben der Kybernetik zur allgemeinen Leitwissenschaft entwickelt. Der vorliegende Beitrag diskutiert und verdeutlicht diesen Zusammenhang an den Risiken und Gefahren der Gentechnologie, die - von Hans Jonas initiiert - auch in der modernen Philosophie inzwischen diskutiert werden. Die qualitative Neuerung der biologischen Technik sieht der Autor mit Baudrillard darin, dass der Mensch nunmehr "direkt Objekt seiner eigenen Baukunst" werden kann und damit in ein völlig neues Stadium der Objektivierung des Menschen eingetreten ist. Bei Baudrillard wird die Frage nach der "Natur des Menschen" radikal beantwortet: "Bin ich Mensch? Bin ich Maschine? Auf diese anthropologische Frage gibt es keine Antwort mehr." Diese Aussage markiert auch den zentralen Unterschied zu Jonas. Baudrillard ist angesichts der erreichten technologischen Standards nur noch in der Lage, das Ende der Anthropologie zu konstatieren.




Zitierstile

Harvard-ZitierstilAhrens, J. (2001) Ausweitung der Versuchszone : Hans Jonas, Jean Baudrillard und die Humangenetik, Kultursoziologie, 10(2), pp. 57-74

APA-ZitierstilAhrens, J. (2001). Ausweitung der Versuchszone : Hans Jonas, Jean Baudrillard und die Humangenetik. Kultursoziologie. 10(2), 57-74.


Zuletzt aktualisiert 2025-21-05 um 13:27