Sammelbandbeitrag
Autorenliste: Bullerjahn, C
Erschienen in: Pop-Frauen der Gegenwart : Körper - Stimme - Image : Vermarktungsstrategien zwischen Selbstinszenierung und Fremdbestimmung
Herausgeberliste: Brüstle, C
Jahr der Veröffentlichung: 2015
Seiten: 135-160
ISBN: 978-3-8376-2774-9
eISBN: 978-3-8394-2774-3
Auflage: 1
Serientitel: Studie zur Popularmusik
Die tragisch früh verstorbene britische Popmusikerin Amy Winehouse bietet die ideale Projektionsfläche für diverse Klischees, die ihre Rolle als Frau, als Jüdin, die ›schwarze‹ Musik singt, und als populäre kreative Künstlerin betreffen: So reiht sie sich ein in die Tradition erfolgreicher, weißer, jüdischer Entertainer und Entertainerinnen, die mit ihrer Stimme und Performance ›Blackness‹ zelebrieren. Ihr britischer ›Blue-Eyed Retro-Soul‹ ist geprägt vom Jazz und Blues längst vergangener Zeiten, Motown- bzw. Stax-Soul-Arrangements und aktuellem Hip-Hop als postmoderne Mischung. Allerdings kommt bei Winehouse ihre Geschlechtlichkeit hinzu, ihre mit Obszönitäten gespickten, melancholischen, hochpoetischen Texte sowie ihr riskanter, todesverachtender Lebensstil, den diverse Drogen, unglückliche Beziehungen und ein Drogentod im mythenumwobenen Alter von 27 Jahren kennzeichnen. Am Beispiel ihrer Songs und gleichnamigen Musikvideos STRONGER THAN ME und BACK TO BLACK sowie dem Umgang mit ihrem Ableben durch die Presse sollen diese Klischees und gegebenenfalls der Bruch mit ihnen erörtert werden. Zu Beginn wird jedoch in einem Exkurs ein Blick auf ihre musikalische Sozialisation geworfen, denn in dieser sowie den ihr eigenen Persönlichkeitsmerkmalen war Vieles angelegt, was zum Imageaufbau und für Marketingmaßnamen benutzt werden konnte. Konstitutiv für Stars insgesamt und auch Amy Winehouse ist, dass gemäß Hans-Otto Hügel Werk und Image immer zusammen rezipiert werden, denn die Starfigur selbst ist ein Konstrukt. Im Anschluss an den Exkurs zu Winehouses künstlerischem Lebenslauf geht es deshalb in Anlehnung an eine Systematisierung von Silke Borgstedt um die Komponenten von Startum allgemein, zu dem ein gezielter Imageaufbau gehört, der genauer erörtert werden wird. Erst danach beginnt der Hauptteil mit seinem Hauptaugenmerk auf Klischees bezogen auf Gender, Blackness und Künstlertum.
Abstract:
Zitierstile
Harvard-Zitierstil: Bullerjahn, C. (2015) „Stronger than me?“ : zum performativen Spiel mit Klischees bei Amy Winehouse, in Brüstle, C. (ed.) Pop-Frauen der Gegenwart : Körper - Stimme - Image : Vermarktungsstrategien zwischen Selbstinszenierung und Fremdbestimmung. 1. Bielefeld: Transcript- Verlag, pp. 135-160
APA-Zitierstil: Bullerjahn, C. (2015). „Stronger than me?“ : zum performativen Spiel mit Klischees bei Amy Winehouse. In Brüstle, C. (Ed.), Pop-Frauen der Gegenwart : Körper - Stimme - Image : Vermarktungsstrategien zwischen Selbstinszenierung und Fremdbestimmung (1, pp. 135-160). Transcript- Verlag.