Journalartikel
Autorenliste: Gawrich, Andrea
Jahr der Veröffentlichung: 2003
Seiten: 270-284
Zeitschrift: Zeitschrift für Parlamentsfragen
Bandnummer: 34
Heftnummer: 2
ISSN: 0340-1758
Verlag: Nomos Verlagsgesellschaft
In den drei wichtigsten EU-Kandidatenländern fanden im Herbst 2001 und im Frühjahr 2002 Parlamentswahlen statt, in deren Folge Regierungen bestellt wurden, die ihre Länder in die EU führen sollen. In Polen wurde nach der Niederlage der vormaligen Regierungsparteien eine instabile Regierungskoalition postkommunistischer Parteien gebildet, die bereits wieder zerbrochen ist; zudem kam es zu einem Besorgnis erregenden Zuwachs rechter und populistischer Parteien. Die Wahl in Ungarn hat hingegen eine weitere Konsolidierung des gemäßigt pluralisierten Parteiensystems mit einer Tendenz zum Zwei-Parteien-System bewirkt. Auch ein populistischer Wahlkampf konnte keine extremen EU-feindlichen politischen Kräfte in das ungarische Parlament bringen. In Tschechien löste eine sozialdemokratisch-liberal-christdemokratische Mehrheitsregierung die bisherige sozialdemokratische Minderheitsregierung ab. Der EU-kritische Kurs der großen konservativen Partei ODS wurde von der Bevölkerung nicht honoriert. Trotz der Tatsache, dass in allen drei Ländern prinzipiell europafreundliche Regierungen letztlich gebildet werden konnten, stellt die Frage des EU-Beitritts eine zentrale Konfliktlinie in diesen Staaten dar.
Abstract:
Zitierstile
Harvard-Zitierstil: Gawrich, A. (2003) Die jüngsten Parlamentswahlen in Polen, Ungarn und Tschechien, Zeitschrift für Parlamentsfragen, 34(2), pp. 270-284
APA-Zitierstil: Gawrich, A. (2003). Die jüngsten Parlamentswahlen in Polen, Ungarn und Tschechien. Zeitschrift für Parlamentsfragen. 34(2), 270-284.