Contribution in an anthology

Der Song als durchgängig bedeutender Bestandteil der Filmmusikgeschichte


Authors listBullerjahn, C

Appeared inDie Bedeutung populärer Musik in audiovisuellen Formaten

Editor listJost, C; Neumann-Braun, K; Klug, D; Schmidt, A

Publication year2009

Pages103-125

ISBN978-3-8329-4999-0

Edition1

Title of seriesSchriftenreihe "Short Cuts - Cross Media"

Number in series1


Abstract
Bei populärer Musik und Spielfilm handelt es sich in gleichem Ausmaße um an Massen orientierte kulturelle Phänomene. Entsprechend lag es von Anbeginn der Filmgeschichte nahe, beide zu kombinieren. Songs waren während der gesamten Stummfilmzeit und auch in der Epoche des Klassischen Hollywoodfilms wichtige Bestandteile von Filmen, jedoch fand diese gängige Praxis bislang wenig Beachtung in der Musik- und Filmwissenschaft. Einerseits liegt dies an den Bemühungen, den Film als Kunst aufzuwerten oder für die Kunst zu retten und dies teilweise durch das Engagement renommierter Komponisten. Andererseits ist dies auch ein Verschulden der bisherigen Filmmusikgeschichtsschreibung, die sich beispielsweise bezogen auf die Stummfilmzeit vornehmlich an Originalkompositionen der 1920er Jahre und nicht am wenig handfest überlieferten Kompilationsalltag der kleinen Kinos orientiert. Bezogen auf die Tonfilmzeit wurde im Einklang mit klassisch orientierten Filmkomponisten fortwährend der drohende Niedergang der klassischen Filmscore bejammert und sich auf die Darstellung von bedeutungsschweren sog. Filmklassikern wichtiger Regisseure beschränkt. Weniger häufig wurden jedoch nur kurzfristige Zuschauererfolgen im bei Kritikern wenig renommierten Bereich der Filmkomödien, Western, Melodramen und sonstiger B-Pictures einbezogen. Von Anfang an gingen auch Vermarktung des Films und Vermarktung seiner Musik Hand in Hand. Dass dies mit populärer, zumeist songorientierter Musik am besten gelingen konnte, ist nahe liegend. Während der Verkauf von sheet music zu Stummfilm- und frühen Tonfilmzeiten ein lukratives Zusatzgeschäft darstellte, lassen sich heutzutage manche Film- und Fernsehprojekte nur über den parallelen Tonträger-, Songdownload- und Klingeltonhandel finanzieren. Auch dies erklärt selbstverständlich die gewachsene Bedeutung von Songs und die ihr berechtigt zukommende Aufmerksamkeit. Jedoch ist das Interessante an der Verwendung populärer Songs als Filmmusik weniger, dass sie nie völlig aussetzte, ja beständig wenigstens Begleitelement blieb, als vielmehr die Beobachtung, dass die Art ihrer Verwendung einem ständigen Wandel unterworfen war und ist bis hin zu heutigen Erscheinungen, dass Avantgarde- und postmoderne Ästhetiktechniken wie Selbstreflexivität und bewusste Dekonstruktion moderner Werte oder Überzeugungen über Pastiche, Parodie oder Ironie selbst die Macht über Fernsehserien gewinnen.




Citation Styles

Harvard Citation styleBullerjahn, C. (2009) Der Song als durchgängig bedeutender Bestandteil der Filmmusikgeschichte, in Jost, C., Neumann-Braun, K., Klug, D. and Schmidt, A. (eds.) Die Bedeutung populärer Musik in audiovisuellen Formaten. 1. Baden Baden: Nomos, pp. 103-125

APA Citation styleBullerjahn, C. (2009). Der Song als durchgängig bedeutender Bestandteil der Filmmusikgeschichte. In Jost, C., Neumann-Braun, K., Klug, D., & Schmidt, A. (Eds.), Die Bedeutung populärer Musik in audiovisuellen Formaten (1, pp. 103-125). Nomos.


Last updated on 2025-21-05 at 15:04