Sammelbandbeitrag
Autorenliste: Bullerjahn, C
Erschienen in: Hitchcock und die Künste
Herausgeberliste: Keazor, H
Jahr der Veröffentlichung: 2013
Seiten: 117-142
ISBN: 978-3-89472-828-1
Abstract:
Alfred Hitchcock ist bekannt für seinen Perfektionismus bei der Planung und Ausführung seiner Filmarbeiten. Dies gilt auch für die akustische Ebene und insbesondere Geräusche und Musik, bei denen der Mut zu bisweilen radikalen Experimenten und Eklektizismus, aber auch ein gewisser Geschäftssinn deutlich wird. Die Suche nach der richtigen Musik führte oft zu Streitigkeiten mit seinen engen Mitarbeitern. Wie kein anderer Regisseur definierte Hitchcock durch seine Filme das Thriller-Genre, und gerade bei diesem kommt Musik stets eine prominente Rolle zu. Zwar sind auch Hitchcocks Filme geprägt von zeittypischer Verwendung von Musik und Sound, jedoch gibt es wiederkehrende Konstanten im Umgang mit der auditiven Schicht, die grundlegend änderten, wie wir heute über Filmmusik denken. Einen besonderen Schwerpunkt legte die Forschung bisher neben Überblicksarbeiten zur allgemeinen Sound- und Musikgestaltung bei Hitchcock auf Filme, zu denen der Filmkomponist Bernard Herrmann innerhalb einer elfjährigen Zusammenarbeit die Musik beisteuerte, sowie auf den Genderaspekt. Im vorliegenden Aufsatz soll dagegen einerseits ein systematischer Überblick zu den Filmmusiken in Werken Hitchcocks gegeben werden. Andererseits verdeutlichen jeweils ausgewählte Filmszenen, die repräsentativ für seine britische Tonfilmperiode, seine frühe Hollywoodperiode, seine Zusammenarbeit mit Herrmann sowie seine letzten Filme stehen können, dezidiert, inwiefern Hitchcocks Musikauswahl einerseits von zeittypischen Konventionen, andererseits von seiner eigenen Experimentierfreudigkeit geprägt wurde. Seine Stummfilme werden hierbei bewusst außer Acht gelassen, da zu keinem von diesen eine zeitgenössische Originalkomposition vorliegt und diese somit der Stummfilmpraxis entsprechend mit einer je nach Kino und Kinomusikern unterschiedlichen Kompilation von präexistenter Musik unterlegt wurden, welche sich der oft manischen Kontrolle Hitchcocks entzog. Ebenfalls liegt der Schwerpunkt der Betrachtung auf Hitchcocks Thrillern und Grenzgängern dieses Genres, wohl wissend, dass er auch in selteneren Fällen Melodramen, Komödien, historische Ausstattungsfilme oder ein Biopic inszenierte. Diese Beschränkung ist damit zu begründen, dass vor allem das Typische und Einflussreichste an Hitchcocks Umgang mit Musik herausgearbeitet werden soll.
Zitierstile
Harvard-Zitierstil: Bullerjahn, C. (2013) Eklektizismus, Geschäftssinn und Mut zu Experimenten. Wie Alfred Hitchcock die Filmmusikentwicklung beeinflusste, in Keazor, H. (ed.) Hitchcock und die Künste. Marburg: Schüren, pp. 117-142
APA-Zitierstil: Bullerjahn, C. (2013). Eklektizismus, Geschäftssinn und Mut zu Experimenten. Wie Alfred Hitchcock die Filmmusikentwicklung beeinflusste. In Keazor, H. (Ed.), Hitchcock und die Künste (pp. 117-142). Schüren.