Journalartikel
Autorenliste: Müller, M; Zillien, N
Jahr der Veröffentlichung: 2016
Seiten: 409-434
Zeitschrift: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
Bandnummer: 68
Heftnummer: 3
DOI Link: https://doi.org/10.1007/s11577-016-0374-5
Verlag: Springer
Der Beitrag fragt nach der Bedeutung des soziologisch bisher weitgehend unbeachteten Geburtsvorbereitungskurses für die Ausbildung einer geschlechterdifferenzierenden Arbeitsteilung innerhalb von Paarbeziehungen. Die historische Entwicklung des noch recht jungen Kursangebotes zeigt, dass dieses in der Tradition einer wesentlich älteren Form institutionalisierter Müttererziehung steht, deren primäres Ziel die geschlechterdifferenzierende Zuweisung der Kinderversorgung war. Eine explorative ethnographische Untersuchung der Kurse in Kombination mit einer inhaltsanalytischen Auswertung von Lehr-, Informations- und Werbematerial von Hebammen belegt, dass die heutigen Geburtsvorbereitungskurse durch ihre Ausgestaltung Geschlechterdifferenzen hervorheben, diese weiterhin mit geschlechterdifferenzierenden Zuschreibungen häuslicher Arbeit koppeln und durch eine wissenschaftlich gestützte Naturalisierung legitimieren. Geburtsvorbereitungskurse bahnen demnach bereits in der pränatalen Phase eine geschlechterdifferenzierende Arbeitsteilung an und lassen sich deshalb als Institutionen der Retraditionalisierung interpretieren.
Abstract:
Zitierstile
Harvard-Zitierstil: Müller, M. and Zillien, N. (2016) Das Rätsel der Retraditionalisierung - Zur Verweiblichung von Elternschaft in Geburtsvorbereitungskursen, KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 68(3), pp. 409-434. https://doi.org/10.1007/s11577-016-0374-5
APA-Zitierstil: Müller, M., & Zillien, N. (2016). Das Rätsel der Retraditionalisierung - Zur Verweiblichung von Elternschaft in Geburtsvorbereitungskursen. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 68(3), 409-434. https://doi.org/10.1007/s11577-016-0374-5