Journalartikel

8-Jahres-Resultate der Schenkelhalsprothese ESKA‐CUT


AutorenlisteIshaque, B A; Donle, E; Gils, J; Wienbeck, S; Basad, E; Stürz, H

Jahr der Veröffentlichung2009

Seiten158-165

ZeitschriftZeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie

Bandnummer147

Heftnummer2

DOI Linkhttps://doi.org/10.1055/s-0029-1185527

VerlagThieme


Abstract

Studienziel: Anhand der klinischen und radiologischen Verlaufsanalyse 8 Jahre nach Implantation der Schenkelhalsprothese vom Typ CUT (ESKA Implants, Lübeck) soll geklärt werden, ob der Einsatz dieses metaphysär verankernden Implantats zur hüftendoprothetischen Versorgung junger Patienten empfehlenswert ist. Methode: Im Zeitraum zwischen 2000 und 2001 wurden 82 CUT-Prothesen bei 79 Patienten (38 Frauen, 41 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 51,3 Jahren implantiert und prospektiv erfasst. Die klinische Untersuchung folgte den Kriterien des Harris Hip und Merle d'Aubigné Scores. Neben der Erfassung der periprothetischen knöchernen Veränderungen wurden die projizierten CCD-Winkel sowie das femorale Offset prä- und postoperativ vermessen. Zur Überprüfung der Prothesenstandzeit wurde die Kaplan-Meier- und die Life-Table-Methode herangezogen. Ergebnisse: Nach Implantation der CUT-Prothese stieg der mittlere HHS (präoperativ 48,4) und der Merle d'Aubigné Score (präoperativ 10) bis zur 12-Monats-Kontrolle auf im Mittel 85,1 bzw. 15,8 signifikant an (p < 0,000). Wählt man zur Berechnung der Standzeit den Prothesenwechsel als Endpunkt, so berechnet sich eine kumulative Überlebenszeit von 49,6 % für 8 Jahre. Bis Juni 2008 wurden bereits 31 Wechseloperationen der Schenkelhalsprothese notwendig. Gründe waren 25 aseptische Lockerungen, 3 periprothetische Infektionen sowie 3 therapieresistente Oberschenkelschmerzen. Die Implantation der CUT-Prothese führte zu einer signifikanten Valgisation (p < 0,001) von im Mittel 17,4° mit konsekutiver Reduktion des femoralen Offset von durchschnittlich 5 mm. Radiologisch zeigten sich häufig periprothetische Saumbildungen, hypertrophe Kortikalisreaktionen sowie Atrophien im Bereich des Calcar femoris, die als Ausdruck eines Stress Shielding und Migrationsprozesses gewertet wurden. Schlussfolgerung: Die Analyse der 8-Jahres-Ergebnisse von 82 CUT-Prothesen-Implantationen zeigt, dass die Prothese die Ansprüche an eine Schenkelhalsprothese, trotz Möglichkeit zur weichteilschonenden und knochensparenden Implantation, nicht ausreichend erfüllt. Vor dem Hintergrund inakzeptabler Standzeiten, valgisierender Veränderung der Gelenkgeometrie sowie problematischer Wechseloperationen, stellt die Schenkelhalsprothese vom Typ CUT aus unserer Sicht keine empfehlenswerte Alternative zur hüftendoprothetischen Versorgung junger, aktiver Patienten dar.




Zitierstile

Harvard-ZitierstilIshaque, B., Donle, E., Gils, J., Wienbeck, S., Basad, E. and Stürz, H. (2009) 8-Jahres-Resultate der Schenkelhalsprothese ESKA‐CUT, Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, 147(2), pp. 158-165. https://doi.org/10.1055/s-0029-1185527

APA-ZitierstilIshaque, B., Donle, E., Gils, J., Wienbeck, S., Basad, E., & Stürz, H. (2009). 8-Jahres-Resultate der Schenkelhalsprothese ESKA‐CUT. Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 147(2), 158-165. https://doi.org/10.1055/s-0029-1185527


Zuletzt aktualisiert 2025-24-09 um 15:57