Journalartikel

Elterliche Recherche vor Aufsuchen der kinderorthopädischen Sprechstunde – Schwerpunkt Internetinformationen


AutorenlistePeterlein, C-D; Schofer, M D; Guntermann, L C; Timmesfeld, N; Fuchs-Winkelmann, S; Schmitt, J

Jahr der Veröffentlichung2009

Seiten721-726

ZeitschriftZeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie

Bandnummer147

Heftnummer6

DOI Linkhttps://doi.org/10.1055/s-0029-1185898

VerlagThieme


Abstract

Studienziel: Täglich suchen weltweit mehrere Millionen Menschen nach Antworten zu medizinischen Fragestellungen im Internet. Nicht selten informieren sich gerade Eltern bei systemischen Erkrankungen, orthopädischen Fehlstellungen, Anomalien oder Deformitäten ihres Kindes ausführlich im Internet. In der Literatur mangelt es diesbezüglich an Studien. Methode: Die elterliche Internetrecherche oder sonstige Vorbereitung auf die kinderorthopädische Sprechstunde an unserem Universitätsklinikum wurde anhand eines standardisierten Fragebogens evaluiert. Untersucht wurden neben Alter und Bildungsstand der Eltern auch Angaben zur EDV-Ausstattung, Gewohnheiten der Internetnutzung oder sonstige Vorbereitung auf die kinderorthopädische Sprechstunde. Gezielt wurde die Recherche mittels Suchmaschinen (z. B. Google.de), allgemeinen medizinischen Portalen (z. B. netdoktor.de) oder speziellen kinderorthopädischen Foren (z. B. klumpfusskinder.de) abgefragt. Ergebnisse: Von den 300 ausgegebenen Fragebögen konnten 288 (96 %) ausgewertet werden. Über die Hälfte (57 %) der Eltern waren über 35 Jahre alt. 78 % waren Frauen. Mehr als die Hälfte der Eltern verfügte über Fachabitur oder Realschulabschluss. 82 % der Befragten gaben an, einen eigenen Internetanschluss zu besitzen und über 70 % nutzen das Internet regelmäßig. Über 80 % informierten sich vorab über die Krankheit ihres Kindes. Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe und Bildungsstand der Befragten zeigten keine signifikante Auswirkung (p > 0,05) auf den Informationsbedarf. Von den Befragten, die sich im Internet über die Erkrankung ihres Kindes informierten, nutzen 90 % eine Suchmaschine und fast ein Drittel besuchte ein Gesundheitsportal. Die Gruppe der Eltern und Betreuer mit Klumpfußkindern informiert sich signifikant häufiger (p < 0,001) in Internet-Spezialforen als die restlichen Befragten. 60 % beurteilten ihre Suche im Internet als nützlich und 92 % würden das Internet erneut als Informationsmedium nutzen. Ein Drittel der Befragten wollte die im Internet gewonnenen Informationen mit ihrem Arzt diskutieren. Schlussfolgerung: Das Internet stellt eine wichtige Informationsquelle für Eltern bei kinderorthopädischen Fragestellungen dar. Die behandelnden Ärzte werden vermehrt mit den Ergebnissen der elterlichen Internetrecherche konfrontiert.




Zitierstile

Harvard-ZitierstilPeterlein, C., Schofer, M., Guntermann, L., Timmesfeld, N., Fuchs-Winkelmann, S. and Schmitt, J. (2009) Elterliche Recherche vor Aufsuchen der kinderorthopädischen Sprechstunde – Schwerpunkt Internetinformationen, Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, 147(6), pp. 721-726. https://doi.org/10.1055/s-0029-1185898

APA-ZitierstilPeterlein, C., Schofer, M., Guntermann, L., Timmesfeld, N., Fuchs-Winkelmann, S., & Schmitt, J. (2009). Elterliche Recherche vor Aufsuchen der kinderorthopädischen Sprechstunde – Schwerpunkt Internetinformationen. Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 147(6), 721-726. https://doi.org/10.1055/s-0029-1185898


Zuletzt aktualisiert 2025-24-09 um 14:41