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Vergleich Philos- vs. Königseeplattenosteosynthese bei der operativen Versorgung von 4-Fragment-Frakturen des proximalen Humerus bei über 65-jährigen Patienten


Authors listKuhlmann, T; Hofmann, T; Seibert, O; Gundlach, G; Schmidt-Horlohé, K; Hoffmann, R

Publication year2012

Pages149-155

JournalZeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie

Volume number150

Issue number2

DOI Linkhttps://doi.org/10.1055/s-0031-1280365

PublisherThieme


Abstract

Studienziel: Für die Versorgung der 4-Fragment-Frakturen des proximalen Humerus beim älteren Patienten existiert bis heute kein einheitlicher Behandlungsalgorithmus. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl verschiedener winkelstabiler Implantate. Ziel der vorliegenden Arbeit war ein klinischer und radiologischer Vergleich zwischen Philos- (proximal humeral internal locking system, Synthes GmbH, Umkirch) und Königseeplatten (Königsee Implantate GmbH, Allendorf) bei der Versorgung von 4-Fragment-Frakturen nach Neer bei Patienten über 65 Jahren. Ob unterschiedliche Humeruskopfverankerungsphilosophien der beiden Osteosynthesemöglichkeiten zu differenten Ergebnissen führen, sollte in einer retrospektiven Nachuntersuchung geklärt werden. Methode: In einer retrospektiven Untersuchung wurden im Zeitraum von Juli 2005 bis Dezember 2007 insgesamt 77 Patienten mit der Diagnose einer 4-Fragment-Fraktur nach Neer operativ versorgt. 17 Patienten konnten nicht mehr erreicht werden. 60 Patienten mit 60 Frakturen konnten nach im Median 17 Monaten (12–24) nachuntersucht werden. 30 wurden mittels Königseeplatte und 30 mittels Philosplatte osteosynthetisch versorgt. Eingeschlossen wurden Patienten, die gemäß Neer-Klassifikation in standardisierten Röntgenaufnahmen (a.–p. Aufnahmen und Skapula-Tangentialaufnahmen [y-Aufnahme]) oder CT-Aufnahmen eine dislozierte 4-Teile-Fraktur erlitten hatten und eine Indikation zur Operation bestand. Mindestalter war 65 Jahre. Das Durchschnittsalter der Patienten mit Königseeplatte betrug 70,6 Jahre und mit Philosplattenversorgung 69,3 Jahre. 39 der untersuchten Patienten waren weiblich, 21 männlich. Bei 31 Patienten war der dominante Arm betroffen. Neben der Erhebung des Bewegungsausmaßes wurde die Schulterfunktion mit dem Constant-Score erhoben. Aus der Summe des Gesamtergebnisses wurde der normalisierte alters- und geschlechtsadaptierte Constant-Score berechnet. Zusätzlich wurden der ASES-Score und der DASH-Score angewendet. Die Ergebnisse der funktionellen Nachuntersuchung wurden in einer Access-Datenbank (Microsoft Co., Redmond, USA) dokumentiert und mit der Statistiksoftware SigmaStat (SPSS Inc., Chicago, IL, USA) ausgewertet. Ergebnisse: Nach der klinischen Untersuchung ergaben sich bei 47 % gute, bei 50 % befriedigende Ergebnisse und bei 3 % ein schlechtes Ergebnis für das Königseeimplantat. Für das Philosimplantat ergaben sich bei 43 % gute, bei 50 % befriedigende Ergebnisse und bei 7 % ein schlechtes Ergebnis. Partielle Humeruskopfnekrosen konnten bei 10 % der Fälle radiologisch nachgewiesen werden. Alle weiteren Frakturen heilten primär aus und waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung knöchern konsolidiert. Das Osteosynthesematerial war bei den 60 Patienten weiterhin einliegend. Eine Indikation zur Metallentfernung bestand nicht. Trotz noch bestehender Restbeschwerden bestand bis zum Nachuntersuchungstermin bei keinem Patienten eine Indikation zur sekundären endoprothetischen Versorgung. Schlussfolgerung: Zusammenfassend konnte mittels Königsee- und Philosplatte eine gute bis befriedigende Wiederherstellung der Alltagsfunktion erreicht werden. Signifikante Unterschiede in den beiden Gruppen konnten für keinen der angegebenen Tests ermittelt werden. Bei gleichem operativem Aufwand stellt die Königseeplatte eine kostengünstigere Alternative dar.




Citation Styles

Harvard Citation styleKuhlmann, T., Hofmann, T., Seibert, O., Gundlach, G., Schmidt-Horlohé, K. and Hoffmann, R. (2012) Vergleich Philos- vs. Königseeplattenosteosynthese bei der operativen Versorgung von 4-Fragment-Frakturen des proximalen Humerus bei über 65-jährigen Patienten, Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, 150(2), pp. 149-155. https://doi.org/10.1055/s-0031-1280365

APA Citation styleKuhlmann, T., Hofmann, T., Seibert, O., Gundlach, G., Schmidt-Horlohé, K., & Hoffmann, R. (2012). Vergleich Philos- vs. Königseeplattenosteosynthese bei der operativen Versorgung von 4-Fragment-Frakturen des proximalen Humerus bei über 65-jährigen Patienten. Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 150(2), 149-155. https://doi.org/10.1055/s-0031-1280365


Last updated on 2025-24-09 at 14:47