Journalartikel

Die freie, nicht vaskularisierte Fibulatransplantation – Indikationen und deren Grenzen im Kindes- und Erwachsenenalter


AutorenlisteMeyer, C; Harland, U; Kantelberg, C; Fischer, S; Szalay, G

Jahr der Veröffentlichung2014

Seiten565-571

ZeitschriftZeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie

Bandnummer152

Heftnummer6

DOI Linkhttps://doi.org/10.1055/s-0034-1383024

VerlagThieme


Abstract

Hintergrund: Der nicht vaskularisierte Fibulatransfer stellt ein etabliertes Operationsverfahren dar, dessen Indikationen anhand einer retrospektiven Studie überprüft und diskutiert werden. Patienten/Material und Methoden: 12 Patienten im Alter von durchschnittlich 17,9 Jahren wurden mit nicht vaskularisierter Fibulatransplantation behandelt. Die Ergebnisse werden im Literaturvergleich kritisch bewertet. Ergebnisse: In 10 Fällen wurde ein Knochentumor, 2-mal eine chronische Osteomyelitis therapiert. 11/12 Patienten zeigten eine vollständige knöcherne Integration. In einem Fall musste eine straffe Pseudarthrose des Sprunggelenks festgestellt werden. Die klinischen Behandlungsergebnisse wurden mittels MSTS-Score ermittelt und ergaben Werte zwischen 83,3 und 100. Schlussfolgerung: Die nicht gefäßgestielte Fibulatransplantation stellt eine zuverlässige Methode zur Überbrückung langstreckiger Knochendefekte bis zu 25 cm Länge dar. Im Gegensatz zur Spongiosatransplantation führt sie mit ihrem hohen kortikalen Anteil der Fibula zur mechanischen Abstützung. Einer vorübergehend auftretenden Schwächung des Transplantats kann durch einen gefäßgestielten Transfer begegnet sowie die Indikation zur Deckung kombinierter Knochen-Weichteil-Defekte oder Rekonstruktion der Wachstumsfuge durch Epiphysentransplantation erweitert werden. Hiermit sind allerdings durch die Entnahme der A. peronea eine gesteigerte Eingriffsmorbidität und ein wesentlich erhöhter operativer Aufwand verbunden. In Anbetracht der sehr guten klinischen Ergebnisse sind die Indikationen der nicht vaskularisierten Fibulatransplantation zu definieren: Bei instabilem knöchernem Defekt mit vitalem Haut-Weichteil-Mantel sowie zur Rekonstruktion mittels Fibula-geeigneter Defektform bis zu einer Länge von 25 cm ist das Verfahren der nicht vaskularisierten Fibulatransplantation erfolgreich anzuwenden, insbesondere im Kindesalter.




Zitierstile

Harvard-ZitierstilMeyer, C., Harland, U., Kantelberg, C., Fischer, S. and Szalay, G. (2014) Die freie, nicht vaskularisierte Fibulatransplantation – Indikationen und deren Grenzen im Kindes- und Erwachsenenalter, Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie, 152(6), pp. 565-571. https://doi.org/10.1055/s-0034-1383024

APA-ZitierstilMeyer, C., Harland, U., Kantelberg, C., Fischer, S., & Szalay, G. (2014). Die freie, nicht vaskularisierte Fibulatransplantation – Indikationen und deren Grenzen im Kindes- und Erwachsenenalter. Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 152(6), 565-571. https://doi.org/10.1055/s-0034-1383024


Zuletzt aktualisiert 2025-24-09 um 15:33