Journal article

Minor-Amputationen beim diabetischen Fußsyndrom


Authors listBiehl, C; Eckhard, M; Szalay, G; Heiss, C

Publication year2016

Pages365-372

JournalOperative Orthopädie und Traumatologie

Volume number28

Issue number5

DOI Linkhttps://doi.org/10.1007/s00064-016-0445-9

PublisherSpringer


Abstract

Operationsziel: Behandlungsstrategie für das diabetische Fußsyndrom (DFS) unter Berücksichtigung der protektiven Fußsensibilität, offener Wunden, dem Infektstatus und den Regeln der septischen Knochenchirurgie. Unterschieden werden elektive, prophylaktische, kurative und Notfalleingriffe. Amputation im Vor- und Mittelfußbereich meist als Strahlamputation, häufig aber „innere“ Amputation möglich. Schonende Gewebebehandlung entscheidend; größeres Risiko der Revision mit Nachamputation als bei klassischer Amputation.
Indikationen: Sicher abgrenzbarer Infekt, akute Osteomyelitis, Osteolysen, Malum perforans, gesicherte arterielle und venöse Durchblutung der übrigen Zehen, Gangrän einer Zehe mit Übergreifen auf Metatarsale.
Kontraindikationen: Arterielle Verschlusskrankheit, kompartimentübergreifende Infektsituation, vermeidbare Amputation, Ulzera am Unterschenkel ohne Heilungstendenz.
Operationstechnik: Zugang primär von dorsal; Inzisionsmindestabstand 5 cm, um Hautnekrosenrisiko zu minimieren. Atraumatische Präparation, möglichst wenig Blutstillung, um grenzwertige Durchblutung nicht weiter zu kompromittieren. Längere Präparation der plantaren Haut und Nähte möglichst dorsal, entweder exartikuliert und der Knorpel belassen oder im Schaftbereich die Kortikalis nach Resektion abgerundet.
Weiterbehandlung: Diabetes einstellen. Lagerung auf Braun-Schiene, Mobilisation im Vorfußentlastungsschuh mit belastbarem Rückfuß, Physiotherapie. Antibiotika gemäß Resistenzprobe, bei komplikationslosem Verlauf nur perioperativ. Verbandwechsel am 1. postoperativen Tag. Für besseren Wundsekretabfluss mehrmals tgl. tief lagern; Drainagenentfernung nach 12–24 h. Einlagen- und Schuhversorgung optimieren.
Ergebnis: Eine Amputation erfordert hohe Aufmerksamkeit und ggf. Therapie, um Folgezustände zu vermeiden. Bei unzureichender Nachbehandlung drohen bei veränderter Anatomie Rezidivulzera.




Authors/Editors




Citation Styles

Harvard Citation styleBiehl, C., Eckhard, M., Szalay, G. and Heiss, C. (2016) Minor-Amputationen beim diabetischen Fußsyndrom, Operative Orthopädie und Traumatologie, 28(5), pp. 365-372. https://doi.org/10.1007/s00064-016-0445-9

APA Citation styleBiehl, C., Eckhard, M., Szalay, G., & Heiss, C. (2016). Minor-Amputationen beim diabetischen Fußsyndrom. Operative Orthopädie und Traumatologie. 28(5), 365-372. https://doi.org/10.1007/s00064-016-0445-9


Last updated on 2025-25-09 at 14:54