Journalartikel

Die Synovektomie des rheumatischen Ellenbogengelenks


AutorenlisteSchill, S; Biehl, C; Thabe, H

Jahr der Veröffentlichung2003

Seiten723-729

ZeitschriftDer Orthopäde

Bandnummer32

Heftnummer8

ISSN0085-4530

DOI Linkhttps://doi.org/10.1007/s00132-003-0513-3

VerlagSpringer


Abstract

In den Jahren 1985–1993 wurden 120 Ellenbogengelenke bei 106 Patienten offen synovektomiert. Retrospektiv konnten 2 Patientengruppen nachuntersucht werden. Die 1. Gruppe umfasst die offene Synovektomie mit Erhalt des Radiusköpfchens (36 Patienten mit 38 Gelenken); 28 Patienten konnten nach durchschnittlich 8,2 Jahren klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Im 2. Kollektiv der Spätsynovektomien mit Radiusköpfchenresektion wurden 70 Patienten (82 Gelenke) operiert. Nachuntersucht werden konnten 50 Patienten mit einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 9,3 Jahren.
Die Diagnose einer chronischen Polyarthritis war in beiden Populationen gesichert. Im Vergleich zur Frühsynovektomie zeigte die Gruppe der Spätsynovektomien mit Radiusköpfchenresektion erwartungsgemäß eine längere Symptom- und Erkrankungsdauer. In beiden Kollektiven dominierte das weibliche Geschlecht. Der Altersgipfel lag knapp über dem 5. Dezenium.
Das Kollektiv der Synovektomien mit Erhalt des Radiusköpfchens erreichte im Bewertungssystem nach Ingelis u. Pellicci einen durchschnittlichen postoperativen Punktwert von 80,7 (43–96) Punkten. Damit erzielten 63,3% (19 Gelenke) der Patienten gute und sehr gute Ergebnisse. Demgegenüber erreichten 59,4% (35 Gelenke) der Spätsynovektomien eine gute und sehr gute Ergebniswertung, was einer durchschnittlichen Steigerung des Gesamtscores auf 75,7 (39–94) Punkte entsprach.
In beiden Operationsgruppen konnte der Gelenkschmerz sehr gut beeinflusst werden. 51,5% der Synovektomien mit Erhalt des Radiusköpfchens waren schmerzfrei bzw. klagten in 39,4% noch über leichte Bewegungsschmerzen. In der Gruppe der Spätsynovektomien waren 45,8% Patienten schmerzfrei und klagten in 27,1% noch über leichte Bewegungsschmerzen der operierten Gelenke. Das aktive Bewegungsausmaß im Sinne der Beugung und Streckung konnte in beiden Gruppen postoperativ auf 113 bzw. 110° verbessert werden. Hinsichtlich der Pro-/ Supination profitierten beide Kollektive mit einem durchschnittlichen Bewegungsgewinn von 20,4° bzw. 25,3° nach Radiusköpfchenresektion.
Die radiologische Verlaufskontrolle zeigte in beiden Gruppen eine mäßige Progredienz der pathologischen Veränderungen, welche etwa 1 Gradstufe nach Larsen entsprechen. Eine Korrelation mit den klinischen Ergebnissen bestand nicht.
Zusammenfassend zeigen die vorgestellten Untersuchungsergebnisse nach Synovektomie des Ellenbogengelenks, dass im Langzeitverlauf eine gute Schmerzreduktion und eine zufriedenstellende Gelenkfunktion zu erreichen ist. Im radiologischen Verlauf ist mit einer mäßigen Progredienz der destruktiven Gelenkveränderungen zu rechnen. Der große Vorteil der Synovektomie liegt im Zeitgewinn und damit in der Vermeidung oder Verzögerung rekonstruktiver Maßnahmen.




Autoren/Herausgeber




Zitierstile

Harvard-ZitierstilSchill, S., Biehl, C. and Thabe, H. (2003) Die Synovektomie des rheumatischen Ellenbogengelenks, Orthopäde, 32(8), pp. 723-729. https://doi.org/10.1007/s00132-003-0513-3

APA-ZitierstilSchill, S., Biehl, C., & Thabe, H. (2003). Die Synovektomie des rheumatischen Ellenbogengelenks. Orthopäde. 32(8), 723-729. https://doi.org/10.1007/s00132-003-0513-3


Zuletzt aktualisiert 2025-25-09 um 15:56