Sammelbandbeitrag
Autorenliste: Donath, TW; Schmiede, R; Harnisch, M; Burmeier, S; Eckstein, RL; Otte, A
Erschienen in: Vegetationsmanagement und Renaturierung : Festschrift zum 65. Geburtstag von Jörg Pfadenhauer
Herausgeberliste: Schuster, U.
Jahr der Veröffentlichung: 2009
Seiten: 122-132
ISBN: 978-3-931175-87-0
Serientitel: Laufener Spezialbeiträge
Serienzählung: 2009,2
Stromtalwiesen gehören in Deutschland und Europa zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen. Ziel mehrerer in der nördlichen Oberrheinebene seit 1997 durchgeführter Renaturierungsvorhaben war die Wiederausbreitung seltener Stromtalwiesen mit Hilfe der Übertragung von samenhaltigem Mahdgut. Wie in anderen Renaturierungsprojekten auch, erwies sich das Verfahren der Mahdgutübertragung am hessischen Oberrhein als sehr geeignet für die Renaturierung artenreicher Auenwiesen. Allerdings zeigt sich, dass die mangelnde Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Mahdgut einer der stärksten begrenzenden Faktoren bei der Durchführung der Renaturierungsmaßnahmen ist. Erfolgt dann, wie in den meisten derartigen Vorhaben, die Mahdgutübertragung nur auf einem Teilbereich der Renaturierungsflächen, stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß und in welchem Zeitraum eine Ausbreitung der übertragenen Arten von den Mahdgutstreifen in die Restfläche erfolgt. Außerdem wurde untersucht, in welchem Maße die aus Mahdgut etablierten Arten eine für Stromtalwiesen typische Samenbank aufbauen, aus denen sich die Arten nach Phasen ungünstiger Wuchsbedingungen wieder etablieren können. Es zeigt sich, dass die etablierten Vorkommen von Mahdgutarten auf den Mahdgutstreifen tatsächlich Initialpopulationen darstellen, von denen aus auch die umgebenden Flächen besiedelt werden. Selbst in den nicht mit Mahdgut beschickten Bereichen hat der Aufbau einer für Stromtalwiesen typischen Samenbank bereits begonnen. Allerdings wird aufgrund der Ergebnisse auch deutlich, dass sowohl die Ausbreitung von den Streifen in die Fläche als auch der Samenbankaufbau ein langwieriger, möglicherweise Jahrzehnte dauernder Prozess ist. Um die dauerhafte Etablierung typischer, zum Teil stark gefährdeter Stromtalwiesenarten, für die der Aufbau einer langlebigen Samenbank eine Überlebensstrategie zur Überbrückung ungünstiger Wuchsbedingungen darstellt, sicherzustellen, sollte das Management der Renaturierungsflächen in den ersten Jahren nach der Mahdgutauftragung auf eine hohe Samenproduktion der Mahdgutarten abzielen. Die Renaturierungsflächen sollten daher in den ersten drei bis vier Jahren nur spät im Jahr gemulcht werden.
Abstract:
Zitierstile
Harvard-Zitierstil: Donath, T., Schmiede, R., Harnisch, M., Burmeier, S., Eckstein, R. and Otte, A. (2009) Renaturierung von Auenwiesen - Perspektiven für die langfristige Entwicklung, in Schuster, U. (ed.) Vegetationsmanagement und Renaturierung : Festschrift zum 65. Geburtstag von Jörg Pfadenhauer. Laufen a. d. Salzach: Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, pp. 122-132. http://www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/doc/lsb2009_2_012_donath_et_al_renaturierung_auenwiesen.pdf
APA-Zitierstil: Donath, T., Schmiede, R., Harnisch, M., Burmeier, S., Eckstein, R., & Otte, A. (2009). Renaturierung von Auenwiesen - Perspektiven für die langfristige Entwicklung. In Schuster, U. (Ed.), Vegetationsmanagement und Renaturierung : Festschrift zum 65. Geburtstag von Jörg Pfadenhauer (pp. 122-132). Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. http://www.anl.bayern.de/publikationen/spezialbeitraege/doc/lsb2009_2_012_donath_et_al_renaturierung_auenwiesen.pdf