Journal article
Authors list: Ruthsatz, B; Otte, A
Publication year: 1987
Pages: 139-163
Journal: Tuexenia
Volume number: 7
ISSN: 0722-494 X
URL: https://www.tuexenia.de/publications/tuexenia/Tuexenia_1987_NS_007_0139-0163.pdf
Publisher: Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft e.V.
In einem Landschaftsausschnitt südwestlich von Ingolstadt/Donau wurden die Pflanzengesellschaften der Feldwegränder und Ackerraine pflanzensoziologisch aufgenommen und in Tabellen verglichen. An den Wegrändern wachsen ruderale Wiesen, die als Artemisia vulgaris-Arrhenatherum-GzseMsdozh beschrieben werden. Sie zeigen deutlich nach naturräumlichen Gegebenheiten und anthropogenem Einfluß abgestufte Ausbildungen von an Halbtrockenrasen erinnernden bis hin zu von Ruderalpflanzen beherrschten Beständen. Als Böschungen ausgebildete Ackerraine finden sich nur im südlich an das Donaumoos angrenzenden Tertiär-Hügelland. Je nachdem, ob die Raine von Löß überdeckt öder in die anstehenden kiesig-sandigen Schichten eingeschnitten sind, wachsen darauf unterschiedlich stark ruderalisierte Bestände einer Galium verum-Brachypodium pinnatum- bzw. einer Galium verum-Holcus mo/Zzs-Gesellschaft. Bei sehr starkem Dünger- und Herbizideintrag bleiben nur noch Quecken-Pionierfluren erhalten.
Abstract:
Im Vergleich zu Florenlisten über das Gebiet von 1840 sind die meisten Pflanzen, die zur Zeit an Wegrändern und Ackerrainen wachsen, heute im Gesamtgebiet viel seltener als vor 140 Jahren. Die Bedeutung dieser Standorte für den floristischen Reichtum dieses Gebietes hat daher seit damals stark zugenommen. Die Flora der Wegränder und Ackerraine umfaßt heute je nach Berechnungsgrundlage zwischen 25 und 35 bzw. 55% des Gesamtartenbestandes des Gebietes. Ähnliches kann für Gehölzräume und Uferstaudenfluren gelten. Je magerer und trockener die Ausgangsstandorte der ruderalen Wiesen, Halbtrocken- und Magerrasenbestände sind, und je geringer der Nähr- und Schadstoffeintrag bzw. die mechanischen Störungen gehalten werden können, desto eher werden solche Kleinstandorte als Refugien für im Gebiet schon selten gewordene Pflanzenarten dienen.
Citation Styles
Harvard Citation style: Ruthsatz, B. and Otte, A. (1987) Kleinstrukturen im Raum Ingolstadt: Schutz und Zeigerwert, Teil III, Feldwegränder und Ackerraine, Tuexenia, 7, pp. 139-163. https://www.tuexenia.de/publications/tuexenia/Tuexenia_1987_NS_007_0139-0163.pdf
APA Citation style: Ruthsatz, B., & Otte, A. (1987). Kleinstrukturen im Raum Ingolstadt: Schutz und Zeigerwert, Teil III, Feldwegränder und Ackerraine. Tuexenia. 7, 139-163. https://www.tuexenia.de/publications/tuexenia/Tuexenia_1987_NS_007_0139-0163.pdf