Journalartikel

Die Beeinflussung der Kotflora des Pferdes durch antibakteriell wirksame Substanzen - Eine Literaturstudie


AutorenlisteFey, K; Sasse, HHL

Jahr der Veröffentlichung1997

Seiten11-22

ZeitschriftPferdeheilkunde

Bandnummer13

Heftnummer1

ISSN0177-7726

Open Access StatusBronze

DOI Linkhttps://doi.org/10.21836/PEM19970102

VerlagHippiatrik


Abstract

Die Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) stellt ein bei Mensch und Pferd bekanntes Phänomen dar. Über Häufigkeit und Schwere dieser unerwünschten Arzneimittelwirkung liegen für das Pferd allerdings nur sehr unzureichende Informationen vor. Noch weniger erforscht ist die Natur der durch antibakteriell wirksame Substanzen ausgelösten Darmflorastörungen, die dem klinischen Bild der AAD zugrunde liegen sollen. Es erfolgt eine Übersicht über AAD-Fallberichte beim Pferd und eine Auflistung der antibiotisch wirksamen Substanzen, deren Verabreichung bei Pferden mit einem hohen Risiko der Auslösung einer AAD behaftet ist. Lincomycin und Clindamycin sind aus diesem Grund für die Anwendung beim Pferd kontraindiziert. Kotflora-Untersuchungen wurden unter Einfluß von Lincomycin und Clindamycin, Oxytetrazyklin, potenzierten Sulfonamiden, Gentamicin, Ampicillin, Penicillin V sowie einer Penicillin-Streptomycin-Kombination vorgenommen. Die Ergebnisse der Studien konnten zusammengefaßt werden: als wahrscheinlich angesehen werden kann bislang, daß schwere Diarrhoen nach Gabe von Lincomycin und Clindamycin sowie von Oxytetrazyklin als Folge einer Vermehrung toxinbildender Clostridien (Clostridium perfringens, Clostridium difficile etc.) anzusehen sind. In mehreren Untersuchungen wurden 1 bis 2 Tage vor der Vermehrung der Clostridien deutliche Anstiege coliformer Keimarten nachgewiesen und bei klinisch manifester ADD kam es in einigen Fällen zusätzlich zu Erhöhung der Streptokokkenanzahl. Bei Salmonella-Trägern ist ferner unter Oxytetrazyklin-Gabe eine selektive Vermehrung und verlängerte Ausscheidung dieser Bakterien nachgewiesen. Besaß die Verabreichung antibakteriell wirksamer Substanzen keine Auswirkung auf die Kotkonsistenz, so ergaben Florauntersuchungen in der Regel Keimzahlerniedrigungen oder keine über eine Zehnerpotenz hinausgehenden Keimzahlveränderungen. Insgesamt ist die Anzahl der Untersuchungen aber sehr gering und die aus ihnen abgeleiteten Aussagen bedürfe der Absicherung und Differenzierung durch weitere Studien.




Autoren/Herausgeber




Zitierstile

Harvard-ZitierstilFey, K. and Sasse, H. (1997) Die Beeinflussung der Kotflora des Pferdes durch antibakteriell wirksame Substanzen - Eine Literaturstudie, Pferdeheilkunde, 13(1), pp. 11-22. https://doi.org/10.21836/PEM19970102

APA-ZitierstilFey, K., & Sasse, H. (1997). Die Beeinflussung der Kotflora des Pferdes durch antibakteriell wirksame Substanzen - Eine Literaturstudie. Pferdeheilkunde. 13(1), 11-22. https://doi.org/10.21836/PEM19970102



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Zuletzt aktualisiert 2025-10-06 um 12:20