Journalartikel

Zur Darmflora des Pferdes - Eine Literaturstudie


AutorenlisteFey, K; Sasse, HHL

Jahr der Veröffentlichung1996

Seiten855-863

ZeitschriftPferdeheilkunde

Bandnummer12

Heftnummer6

ISSN0177-7726

Open Access StatusBronze

DOI Linkhttps://doi.org/10.21836/PEM19960606

VerlagHippiatrik


Abstract

Verschiebungen in der Zusammensetzung der Darmflora werden als Ursache von Verdauungsstörungen angesehen, für die Entstehung von Antibiotika-Assoziierten Diarrhoen (AAD) verantwortlich gemacht und sollen in der Pathogenese der Typhlokolitis des Pferdes eine Rolle spielen. Um Darmflorastörungen als solche erkennen und beurteilen zu können, ist es notwendig, die als physiologisch anzusehenden Verhältnisse zu kennen. Deren Bestimmung stellt aufgrund der komplexen Zusammensetzung der Darmflora ein sehr aufwendiges Unterfangen dar. Die zur Darmflora-Analytik verwandten Methoden werden kurz besprochen. Des weiteren werden die Ergebnisse von Studien vorgestellt, die die Darmflora des adulten Pferdes mittels kulturell-bakteriologischer Techniken qualitativ und quantitativ untersucht haben. Wenige Autoren haben sich mit der Dünndarmflora des Pferdes beschäftigt: es wurden deutliche Anstiege der Gesamtkeimzahl, von E. coli und Streptokokken in kaudaler Richtung bis zum Ileum gefunden, während die Anzahlen der die Duodenalfora dominierenden Laktobazillen in allen Dünndarmabschnitten in der gleichen Größenordnung lagen. Eingehender untersucht wurde die Caecalflora, die überwiegend aus obligat anaeroben Keimen besteht. Regelmäßig im Chymus des Caecums nachgewiesen wurden auch Streptokokken, Enterobakteriazeen und Laktobazillen. Am häufigsten sind in der Literatur die Ergebnisse von Kotuntersuchungen dokumentiert. Sie ließen sich insoweit zusammenfassen, daß für die mit der größten Häufigkeit nachgewiesenen Keimgruppen Normbereiche vorgeschlagen werden. Demnach sollte die physiologische Kotflora des Pferdes pro Gramm Untersuchungsmaterial mindestens lg 5 anaerobe Laktobazillen, angezüchtet auf Rogosa-Agar, enthalten. Clostridien können in Anzahlen von maximal lg 3 vorhanden sein. Aerob auf Blutagarplatten sollten Fäkalstreptokokken (lg 6 bis lg 8), Enterobakteriazeen (lg 4,5 bis lg 6) und aerobe Bazillen (lg 3 bis lg 5) angezüchtet werden können. Keime weiterer aerob auf Blutagarplatten wachsender Gruppen (Acinetobacter spp., Staphylokokken, coryneforme Bakterien etc.) sollten gemeinsam Ig 6 nicht überschreiten.




Autoren/Herausgeber




Zitierstile

Harvard-ZitierstilFey, K. and Sasse, H. (1996) Zur Darmflora des Pferdes - Eine Literaturstudie, Pferdeheilkunde, 12(6), pp. 855-863. https://doi.org/10.21836/PEM19960606

APA-ZitierstilFey, K., & Sasse, H. (1996). Zur Darmflora des Pferdes - Eine Literaturstudie. Pferdeheilkunde. 12(6), 855-863. https://doi.org/10.21836/PEM19960606



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Zuletzt aktualisiert 2025-10-06 um 12:20